Der „Niedersächsische Weg“ ist ein Maßnahmenpaket für mehr Natur- und Artenschutz in Niedersachsen. Landesregierung, NABU, BUND, Landvolk und Landwirtschaftskammer haben im Mai vergangenen Jahres vereinbart, gemeinsam mehr für Naturschutz und Artenvielfalt zu tun. Was das Umweltministerium als „bundesweit einmalige Vereinbarung“ feierte, muss nun „in die breite Fläche getragen werden“ so Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender des Landvolks Weserbergland. 

Um das zu erreichen, hat das Landvolk Weserbergland bereits im Frühjahr dieses Jahres in allen drei Landkreisen  Biodiversitätsstammtische ins Leben gerufen mit dem Zweck, eine bessere Vernetzung von Naturnutzern, Naturschützern und Umweltverwaltung zu erreichen. Das Interesse bei allen Akteuren, daran teilzunehmen, war von Anfang an groß.

Inzwischen zum zweiten Mal lud das Landvolk Weserbergland zum Biodiversität-Stammtisch Vertreter von Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Wasserwirtschaft und Behörden ein. Da sowohl der Stammtisch aus dem Kreis Schaumburg als auch aus dem Kreis Hameln-Pyrmont großes Interesse an der Besichtigung der ÖNSOW - Ökologische NABU-Station Oberes Weserbergland e.V. geäußert hatten, fand ein gemeinsames Treffen vor Ort statt. 

Auftakt der Veranstaltung war ein Rundgang durch die Station. Projektleiterin Dr. Mirjam Nadjafzadeh stellte den Teilnehmern das LIFE-Projekt „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“ – kurz: „LIFE BOVAR“ vor. Dr. Nadjafzadeh betont: „ Nur gemeinsam mit allen Akteuren ist es möglich, das Projekt Life Bovar umzusetzen.“ Neben drei großen Freilandterrarien für die verschiedenen Krötenarten wurde im Zuge des Projekts ein neues Nachzuchthaus gebaut, welches auch für die abendliche Veranstaltung genutzt wurde. IMG 6218 Kopie

Oliver Nacke, Vorsitzender des Trägervereins ÖNSOW e.V., stellte anschließend die NABU-Station vor: „ Ein Schwerpunkt der Ökologischen Station ist die weiterführende Pflege der durch Life Bovar geschaffenen Lebensräume. Die wertvollen Biotope und Lebensräume müssen auch über das Projektende hinaus gepflegt und erhalten werden.“

Im Laufe des Abends wurde immer wieder betont, wie wichtig die Zusammenarbeit und vor allem auch der Informationsaustausch aller Akteure sei. Unter anderem sieht das Maßnahmenpaket „Der Niedersächsische Weg“ eine Förderung von Managementmaßnahmen für Natura-2000-Gebiete und eine Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft bei Ökologischen Stationen wie der ÖNSOW vor. Ziel der Veranstaltung war es daher sich über die Einrichtung eines Fachbeirates an der Station zu verständigen, in dem alle Teilnehmer mitwirken dürfen. Durch diese Art der Kooperation könne man sich zukünftig auch besser über mögliche oder lokale Projekte zum Biotop- und Artenschutz austauschen.