„Wir sind LandWirtschaft“ lautet das Motto der Videokampagne, für die bislang Vertreter von sieben landwirtschaftlichen Betrieben und ebenso vielen Partnerunternehmen vor der Kamera standen. Auf unterhaltsame, oft auch witzige Weise gewähren die heimischen Bauern darin nicht nur Einblicke in ihren Berufs- und Arbeitsalltag. Sie zeichnen auch ein modernes, lebendiges Bild ihres Berufsstands und demonstrieren, wie sie oftmals mit neuen, kreativen Ideen vorangehen. All das, ohne wichtige Traditionen aufzugeben.

Die erste Veröffentlichung ist für Mittwoch, 19. Mai, vorgesehen. Der Hagenburger Landwirt Heiko Bothe (Goji-Hof) und Sparkassen-Geschäftsstellenleiter Lennart Wilkening haben für den Pilotfilm einen Tag die Rollen getauscht: Der eine steht mit Krawatte auf dem Feld, der andere mit Gummistiefeln vor dem Tresor der Hagenburger Bankfiliale.

Thematische Schwerpunkte der Videos sind beispielsweise Vertrauen – so beim ersten Clip – oder Verantwortung. Ein Fokus liegt außerdem auf Modernität und damit einhergehenden Investitionen. Die Betreiber seien immer auf der Suche nach gangbaren Lösungen und in dem Kontext auch offen für neue Entwicklungen. „Landwirte, die heute investieren, sind mutige Unternehmer und sehr risikobereit, weil Erzeugerpreise niedrig und Investitionen im Regelfall kostspielig sind“, konstatiert Achim Pohl, Vorsitzender des Schaumburger Landvolks. Von den technischen Entwicklungen profitieren demnach auch Tiere, Pflanzen und Umwelt.

Die Medaille hat aber auch eine Kehrseite: Landwirte binden sich Jahrzehnte an Kredite für Investitionen. „Für dieses unternehmerische Engagement erwartet die Landwirtschaft Planungssicherheit von der Politik und das Verständnis der Gesellschaft dafür, dass die Investitionen auch rentabel sein müssen“, sagt Brünjes. Demnach driften die gesellschaftlichen Erwartungen und die Realität auf Hof, Feld und Wiese aber zunehmend auseinander. Die „industrielle Landwirtschaft“ werde gesellschaftlich mehrheitlich abgelehnt, Lebensmittel sollen aber für viele Verbraucher weiter erschwinglich, um nicht zu sagen möglichst billig, bleiben.

Die Videokampagne solle das Bewusstsein der Verbraucher für die besagten Spannungsfelder sensibilisieren. Angestrebt ist ein realistischer Einblick, „ohne verklärtes Bauernhof-Idyll“, so Pohl. Dabei solle auch die Rolle beim Erhalt von Kulturlandschaft und Umwelt, sowie als Wirtschaftsfaktor der Region betont werden.

Konzipiert, redaktionell und technisch umgesetzt wird die Kampagne von den Schaumburger Nachrichten. „Wir freuen uns, dieses Pilotprojekt mit dem Landvolk Weserbergland umsetzen zu dürfen“, sagt SN-Geschäftsführer Marc Fügmann. Die SN haben in den vergangenen Jahren bereits für zahlreiche Unternehmen und Kommunen auch außerhalb Schaumburgs Video-Projekte realisiert.