Hessisch Oldendorf. Unser diesjährige Landvolktag, der wieder einmal in der Weserstadt Hessisch Oldendorf stattfand, stand ganz im Zeichen der Rede von Barbara Otte-Kinast. Gespannt verfolgten die knapp 400 Gäste, was die neue Landwirtschaftsministerin bei ihrem Heimspiel an Erkenntnissen mitgebracht hatte.

Den Anfang des Abends aber machte die Hamelner Blaskapelle Festigo, die mit modern interpretierten Stücken für eine wahrhaft würdige Eröffnung sorgte. Die inhaltliche Eröffnung lieferte dann unser Vorsitzender, Karl-Friedrich Meyer, der die zahlreichen Ehrengäste begrüßte. In seiner späteren Rede hob Karl-Friedrich Meyer u. a. hervor, welche Bedeutung der Beruf des Landwirtes in unserer Gesellschaft hat. Oder viel mehr haben sollte.

Nach der Begrüßung ging zunächst erstmal eindächtig weiter, als sich Philipp Meyer, Superintendent und Vorsitzender des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont, mit einem geistlichen Wort an die Anwesenden richteteDen Anfang der Grußworte machte der Hausherr der Baxmann-Halle, der Bürgermeister der Stadt Hessisch Oldendorf, Harald Krüger. Tjark Bartels, Landrat des Landkreis Hameln-Pyrmont, erklärte in seinem Grußwort u. a. die Notwendigkeit der konventionellen Landwirtschaft - als dem Gros der Landwirtschaft. Die Vorsitzende der Junglandwirte Weserbergland, Imke Möller, hob hervor, wie wichtig es für junge Landwirte ist, eine Perspektive zu haben. Denn angesichts zu leistender Investitionen müssten Landwirte langfristig planen können. Ludwig Treidel, stellvertretender Vorsitzender der Landjugend- Kreisgemeinschaft Holzminden-Hameln, sprach das letzte Grußwort. Er machte u. a. deutlich, dass die Landjugend nach wie vor eng mit der Landwirtschaft verbunden ist.

Zur Mitte des Landvolktages kam dann der viel erwartete Auftritt von Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast. In der mehr als 30 minütigen Rede zeichnete sich ab: Mit ihr hat die Landwirtschaft eine zuständige Ministerin, die selbst von einem Betrieb kommt und die Bedürfnisse und Sorgen kennt, die die Landwirte umtreiben. Aber sie gab auch zu verstehen: Sie ist Ministerin für alle - auch für Nichtlandwirte. Das heißt: Will die Landwirtschaft ihre Interessen vertreten, muss sie diese der Ministerin artikulieren.

Und dies taten einige direkt im Anschluss an die Rede der Ministerin. Der Hagenburger Landwirt Heiko Bothe etwa fragte die Ministerin zum Thema Sauenhaltung, wie dieses aus Sicht der Ministerin weitergehen soll. Horst-Friedrich Hölling aus dem Vorstand des Landvolkes Weserbergland kritisierte in einer Wortmeldung das "Bürokratiemonster" Düngeverordnung, das sich in der Praxis als untauglich darstelle. In die gleiche Kerbe schlug auch Landwirt Hartmut Brunkhorst, der u. a. darauf aufmerksam machte, dass Hochertragsstandorte durch die neue Düngebedarfsermittlung massiv diskriminiert würden.

Nach dem politischen Teil kam das Persönliche - die Ehrungen. In diesem Rahmen gratulierte Karl-Friedrich Meyer den Absolventen der landwirtschaftlichen Ausbildung zu ihrem Bestehen und überreichte ihnen einen Apfelbaum. Einen besonderen Dank für den langjährigen Landvolk-Vorsitz und das damit verbundende Engagement sprachen Meyer und Ulrich Löhr vom Landvolk-Landesverband Hermann Grupe aus. Ebenfalls wurde Eckhard Füllberg für die "besonderen Verdienste" um den Berufstand geehrt.

Abgerundet wurde der Landvolktag durch Marlies Hasemann, Vorsitzende des Kreisverbandes der LandfrauenVereine Schaumburg, die u. a. das gemeinsame Projekt "Transparenz schaffen" berichtete.